entosiast – mit Insekten in die Zukunft
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Hausgrillen sind seit kurzem in Europa offiziell zum Verzehr zugelassenen. Dank der enthaltenen Nährstoffe eignet sich aus Heimchen gewonnenes Insektenmehl gut für die Zubereitung von Burger-Patties, Keksen oder Pasta-Produkten. Als ganzes, getrocknetes Speiseinsekt bereichert Acheta domesticus die gesunde Snack-Palette.

 

Mit der Entscheidung der EU-Kommission vom 11.02.2022 gehören Hausgrillen – im deutschsprachigen Raum als Heimchen bekannt – zu den ersten offiziell zugelassenen Speiseinsekten in Europa. Die Kommission folgt damit der Einschätzung durch die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA), wonach Hausgrillen sicher zum menschlichen Verzehr geeignet sind.

 

Grillen sind eine gesunde Nahrungsquelle

In Deutschland sind Heimchen als neuartige Lebensmittel bereits seit einiger Zeit in unterschiedlichen Erzeugnissen enthalten – verschiedene Start-Ups bieten beispielsweise Nudeln, Falafeln, Pasta-Saucen und neuerdings auch Streichwurst auf Grillen-Basis an. Da hier die Insekten in verarbeiteter Form enthalten sind, haben es solche Produkte auf dem europäischen Markt leichter, als etwa ganze getrocknete Snack-Insekten. Das liegt wahrscheinlich daran, dass in unserem Teil der Welt noch nicht alle Menschen davon überzeugt sind, Insekten als Teil unserer Ernährung anzuerkennen.

 

An den enthaltenen Nährstoffen kann es nicht liegen – denn die sind qualitativ gleichwertig mit Inhaltsstoffen, die etwa in Fleisch vorhanden sind. Mehl aus getrockneten Grillen enthält sogar bis zu 70 Prozent Eiweiß – inklusive aller lebensnotwendigen, also essentiellen Aminosäuren. Hinzu kommen wichtige Spurenelemente und Mineralstoffe – bei Grillen sind es vor allem Eisen- und Kalzium – sowie viele ungesättigte Omega-6-Fettsäuren und wichtige B-Vitamine (B2 und B12).

 

„Schmeckt überraschend gut“

Zahlreiche Verkostungen zeigen: Sind die Grillen in „Wie bekannt“-Lebensmitteln enthalten – beispielsweise als alternative Eiweißquelle im Burger-Patty – dann steigt bei vielen das Interesse, die Insektenprodukte zu probieren. Die Insekten selbst haben einen neutralen bis mild nussigen Geschmack, mit dem sie die fein abgeschmeckten Lebensmittel abrunden.

 

Da sich mit der Aufzucht von Speiseinsekten gegenüber der klassischen Tierhaltung auch wichtige natürliche Rohstoffe einsparen lassen lassen, zeigen sich viele nach positivem „Grillen-Ess-Erlebnis“ vom neuen Ernährungsansatz begeistert.

 

Wie bei allen Lebensmitteln auf Insektenbasis, gilt natürlich auch bei Grillenprodukten zu beachten: Für Menschen, die gegen Meeresfrüchte und Schalentiere oder auch Hausstaubmilben allergisch sind, besteht ein vergleichbar allergenes Potenzial.

 

Bei uns noch in der Nische – andernorts schwer gefragt

In asiatischen Ländern gelten Grillen wie Acheta domesticus bereits seit sehr langer Zeit als wertvolles und gut bekömmliches Nahrungsmittel. Alleine in Thailand existieren mehr als 20.000 registrierte Aufzuchtsfarmen. Die Speiseinsekten sind dort mittlerweile so gefragt, dass daraus über die letzten Jahrzehnte ein Multi-Millionen-Dollar-Markt entstanden ist.

 

Quellen